Philosophie

Philosophie - Ein Fach für Dünnbrettbohrer?!

Böse Zungen behaupten, Philosophieunterricht sei erfunden worden für Arbeitsscheue, Dampfplauderer und Omas Kirsch-Streuselkuchengenießer. Doch der Schein trügt! Mithilfe dieser Internetpräsenz der Jahrgangsstufe 13 wollen wir zum Licht...
...ja, sogar hinters Licht führen! Zu diesem Zwecke wählten wir Raum und Zeit und Kant und dich und mich, um mit den unhaltbaren Vorurteilen ein für alle Mal aufzuräumen. Der nachfolgende Text stammt aus dem Werk „Kritik der reinen Vernunft“ Immanuel Kants, in welchem er sich detailliert mit der menschlichen Erkenntnis auseinandersetzt. In dem aufgeführten Textauszug beschäftigt er sich speziell mit dem Wesen des Raumes und der Zeit. Für all diejenigen, die aus der Lektüre dieser Wortanhäufung keinerlei Erkenntnis gewinnen können, also Sie, geneigter Leser, sei leise gesagt:

Ruhe bewahren!

Denn im Anschluss haben wir für Sie zwei Ausarbeitungen der Marke „ens perfectio“ zusammengestellt, die sich spielerisch an der Schlüsselwortmethodik erprobten. Diese Form modernster Textforschung, welche wir dank Herrn Dr. Janßen internalisiert haben, erlaubt ein vollständiges Erschließen des Inhaltes innerhalb kürzester Zeit zwischen Tür und Angel im Raum ohne Köder.
Bei anhaltendem Aufenthalt des genervten Lesers in der Sphäre des Nichtwissens haften die Autoren mit Ihrer Geld-Zurück-Garantie, denn Zeit ist Geld und Reden ist Silber und Schweigen ist Gold und Raum ist a priori. Um viel reinen Wein einzuschenken: Die Autoren begeben sich freiwillig (wenn denn der freie Wille existiert) sofort in das Gefängnis und gehen nicht über Los und ziehen nicht DM 4000 ein.

kant

Von dem Raume

In seinem Text „Von dem Raume“ aus dem Werk „Kritik der reinen Vernunft“ behandelt Immanuel Kant die Frage nach der Objektivität des Raumes.
Kant stellt fest, dass der Begriff des Raumes nicht aus der Erfahrung gewonnen worden sein kann, weil die Vorstellung eines Raumes Bedingung dafür ist, Dinge außerhalb von uns selbst wahrnehmen zu können. Darum bezeichnet Kant den Raum als eine Vorstellung a priori. Daraus folgt, dass der Raum keine Eigenschaft der angeschauten Dinge ist, sondern nur eine Kategorie in unserem Kopf, in die wir die wahrgenommenen Gegenstände einordnen. Demnach könnte man sich noch viele andere Arten der Erkenntnis denken, die ohne diese Kategorie auskommen und dem Betrachter ein völlig anderes Bild der Wirklichkeit vermitteln. Also ist der Raum nicht objektiv, sondern subjektiv. Außerdem kann man daraus schließen, dass wir uns unsere eigene Wirklichkeit konstruieren und kein Wissen über die objektive Realität erlangen können.

In dem Raume

In dem Text „Von dem Raume“, verfasst von Immanuel Kant, fällt relativ oft das Wort „Raum“. Demzufolge scheint Kant sich genauer um die Eigenschaften eines Raums zu beschäftigen. Das merkt man auch daran, dass von den insgesamt sieben Abschnitten so ziemlich alle in dem jeweiligen Einleitungssatz den Begriff „Raum“ beinhalten. Allerdings stellt der erste Abschnitt eine Besonderheit dar, denn ausnahmsweise lautet hier der 20. Begriff nicht „Raum“, sondern „Raume“ (vgl. Z.3). Womöglich wollte Kant durch die Abwandlung des Wortes „Raum“ zu Beginn den Leser unterhalten und dazu motivieren, weiter zu lesen.

Weitere solche Abwechslungen lassen sich in dem Text feststellen. So verwendet er neben dem Stilmittel der Repetitio des Wortes „Raum“ auch mehrfach Zahlen, wie eins oder zwei, um den Text optisch etwas zu gliedern. Aufgepeppt wird Kants Text auch durch das wiederholte Durchstreichen verschiedener Fußnoten; so, als wolle er absichtlich vertuschen, dass seine Worte gar nicht seine seien. Außerdem hatte Kant offenbar großen Spaß daran, hin und wieder ein Wort in Kursivschrift zu tippen; vielleicht, um den Leser aus tief empfundener Aggression zu verwirren. Dieser Verwirrdrang zeigt sich auch in den zumeist unverständlichen Abkürzungen „d.i.“ oder vielmehr noch „z.E.“, welche man unterschiedlich interpretieren kann (s. Auflistung unten). Taktisch klug instrumentalisiert Kant die, aus Symphonieorchestern weltberühmte, Triangel (vgl. Z.62), to attract the reader’s attention to the text, so, als wolle er hinausposaunen: „Hier spielt die Musik!“.

Zum Schluss möchte ich allerdings noch Kants wiederholte Verwendung von Betragsstrichen lobend erwähnen, welche oftmals vereinfacht veranschaulichen, aus welchen Silben ein bestimmtes Wort besteht z.B. „Rau|me“ (vgl. Z.95).

d.i.z.E.

d.i
• dieser Idiot (der Leser)
• du irrst
• du isst!
• deutsch integriert
• dubioser Irrglaube
• der Imam

z.E.
• zum Ersten, (Zweiten...)
• zwanzig Eier
• zügig Essen!
• zehn Elefanten
• zum Eiermann
• zEment

Jonas Stapmanns und Adrian Voß