Pädagogik

Übersicht


Die Fachlehrerinnen für das Fach Pädagogik sind:

Frau Fischer
Frau Placido

Das Fach Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft ist – entgegen vielen Vorurteilen – ein Fach mit Geschichte. Spätestens seit der Oberstufenreform zu Beginn der 70er Jahre ist es ein fester Bestandteil des allgemeinbildenden Fächerkanons der Sekundarstufe II an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW.

Was ist nun das „Allgemeinbildende“ des Pädagogikunterrichts? Wesentliche Aufgabe des Pädagogikunterrichts ist das Nachdenken über Erziehungsprozesse, ein Nachdenken, das heutzutage wichtiger denn je erscheint. Dabei hält das Fach wie kaum ein anderes eine Sonderstellung inne: Es steht zwischen Theorie und Praxis; noch dazu einer Praxis, in welche die Schülerinnen und Schüler selbst noch involviert sind. Das macht das Fach für die Schülerschaft besonders attraktiv: Sie werden in Zeiten des oft beklagten gesamtgesellschaftlichen „Werteverfalls“ im Pädagogikunterricht mit Erziehungswirklichkeit konfrontiert, lernen, diese nach wissenschaftlichen Maßstäben zu beurteilen und werden auf diese Art pädagogisch handlungsfähig. Die Fachinhalte sind somit besonders an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler angebunden: Warum braucht der Mensch eigentlich Erziehung? Welchen Einfluss haben Anlage und Umwelt oder beispielsweise die täglich zunehmenden Angebote der „Neuen Medien“ auf die Entwicklung eines Kindes? Wie kommen Normen- und Wertvorstellungen zustande? Welche Prozesse laufen ab, wenn man etwas lernt; wie lernt man effektiv und mit Spaß? Welche Institutionen begleiten Eltern und Erzieher im Erziehungsprozess von Kindern?

Diese und zahlreiche weitere Fragen werden innerhalb des Pädagogikunterrichts vor dem Hintergrund verschiedener Theorieansätze beleuchtet und kritisch diskutiert. Das Fach Pädagogik bereitet die Schülerinnen und Schüler, die in einer Gesellschaft leben, in der eine stete Zunahme an pädagogischem Wissen in allen Lebensbereichen zu verzeichnen ist, auf ihr künftiges Leben vor. Es lädt die Jugendlichen dazu ein, darüber nachzudenken, wie sie geworden ist, wer sie sind.

Aufgrund der oben genannten besonderen Chance des Faches Pädagogik (bzw. Erziehungswissenschaft), in direkter Weise an den Lebenskontext der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen und diesen einzubeziehen, pflegen wir die Öffnung von Schule, resp. des Faches, nach außen – teils in Gestalt von Experten, die eingeladen werden, teils in Gestalt von Exkursionen: Es bestanden bzw. bestehen Austausch mit und Kontakte zu beispielsweise dem Jugendzentrum Fischeln, Krefelds Kinderheimen, der Körperbehindertenschule, der Jugendgerichtshilfe, der Polizei (Gewaltprävention), der Städt. Tageseinrichtung für Kinder/ dem Familienzentrum. Für Exkursionen eignet sich vor allem die Mittelstufe, da der noch zentralabiturungebundene Lehrplan zeitlich und inhaltlich relativ flexibel ist (siehe auch --> Lerninhalte Mittelstufe).

Förderung:
Förderung wird im Fach Erziehungswissenschaft insbesondere betrieben durch Binnendifferenzierung (z.B. anhand entsprechend differenzierter Arbeitsaufträge, Variieren von Methoden und Sozialformen). Um an die Lebens- und Erfahrungswelt der Lernenden anknüpfen zu können und einen hohen Grad an Schülerorientierung zu gewährleisten, werden zusätzlich außerunterrichtliche Aktivitäten (Expertengespräche, Besuch von pädagogischen Einrichtungen etc.) anboten.

Kompetenzen:
Dem Anspruch der Wissenschafts- und Handlungspropädeutik dienen u.a. die folgenden Kompetenzen fachlicher Art:

  • Sachkompetenz: Die fachspezifischen Inhalte der Curricula sind zu erarbeiten. Hierbei gilt es unter Rekurs auf die obligatorischen Inhalte des Faches Pädagogik eine Beschäftigung mit der Erziehungswirklichkeit zu ermöglichen, indem diese (vermittelt durch Theorien oder, soweit möglich, durch die Praxis) beobachtet, gedeutet und reflektiert wird, um die SchülerInnen nicht zuletzt zu einer praktischen und aktiven Mitgestaltung dieser Erziehungswirklichkeit (über den Unterricht hinaus) befähigen zu können.
  • Methodenkompetenz: Ein zentrales Ziel des Pädagogikunterrichts ist die gezielte Förderung methodischer Kompetenzen. Hierbei geht es übergeordnet, wie auch in anderen Fächern, darum, das planvolle und eigenständige Lernen und Arbeiten zu fördern, indem die SchülerInnen beispielsweise in Techniken der Informationsbeschaffung, Analyse und Auswertung dieser Informationen sowie in Möglichkeiten der Aufbereitung und Präsentation (in Form von Texten, Referaten usw.) angeleitet werden. Methodische Kompetenzen, die insbesondere dem Fach zuzuordnen sind, z.B. die Arbeit mit Fallbeispielen, bilden zudem einen Schwerpunkt der unterrichtlichen Arbeit.
  • Sozialkompetenz: Eine besondere Bedeutung kommt im Pädagogikunterricht der Förderung der sozialen Kompetenzen zu. Dies geschieht insbesondere durch den Einsatz arbeitsteiliger und kooperativer Lernformen, die das Ziel verfolgen, die SchülerInnen zur konstruktiven Zusammenarbeit mit Anderen zu befähigen. Nicht zuletzt können durch derartige Vorgehensweisen sowie mittels der Inhalte des Pädagogikunterrichts die kommunikativen Fähigkeiten der SchülerInnen in besonderem Maße gefördert werden.
  • Selbstkompetenz: Zentrales Anliegen des Pädagogikunterrichts ist die Förderung der Reflexions- und Urteilsfähigkeit der SchülerInnen. Der Pädagogikunterricht ermöglicht daher stets auch das autobiographische Lernen und soll die Schüler dazu motivieren, eigene Erfahrungen mit Erziehungs- und Lernprozessen mithilfe ihrer theoretischen Kenntnisse zu analysieren und reflektieren, um sie schließlich für die eigene Lebenspraxis fruchtbar zu machen und damit die pädagogische Handlungsfähigkeit der Lernenden zu befördern.

Fächerübergreifendes Lernen:
In vielen Unterrichtsreihen innerhalb des Faches Erziehungswissenschaft ergeben sich sinnvolle Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Fachbereichen und Fächern, die den Schülern das Lernen durch gedankliche Vernetzungen erleichtert. Die Formen und Inhalte der Zusammenarbeit werden auch durch Absprachen zwischen den Fachkolleg/innen festgelegt. Vorrangig sind hier zu nennen: Sozialwissenschaft, Geschichte, Biologie, Psychologie, Deutsch und Kunst.

Neue Medien:
Selbstverständlich ist für uns auch der unterrichtliche Umgang mit den Neuen Medien, wodurch sich ebenfalls ein weites Spektrum motivierender moderner methodischer Arbeitsweisen ergibt; insbesondere bietet sich im Fach Erziehungswissenschaften das Arbeiten mit PC, Smartboard und Beamer an, etwa bei Schülerpräsentationen, mittels z. B. der Internetplattform „Lo-net2“ oder bei Lehrerpräsentationen von z. B. ausgewählten Filmausschnitten.

Außerschulische Lernorte:
Aufgrund der oben genannten besonderen Chance des Faches Erziehungswissenschaft, in direkter Weise an den Lebenskontext der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen und diesen einzubeziehen, pflegen wir die Öffnung von Schule, resp. des Faches, nach außen – teils in Gestalt von Experten, die eingeladen werden, teils in Gestalt von Exkursionen: Es bestanden bzw. bestehen Austausch mit und Kontakte zu beispielsweise dem Jugendzentrum Fischeln, Krefelds Kinderheimen, der Körperbehindertenschule, der Jugendgerichtshilfe, der Polizei (Gewaltprävention), der Städt. Tageseinrichtung für Kinder/ dem Familienzentrum.
Für Exkursionen eignet sich vor allem die Mittelstufe, da der noch zentralabiturungebundene Lehrplan zeitlich und inhaltlich relativ flexibel ist.

Lerninhalte SI

Hinsichtlich der Sekundarstufe I profitieren wir von unserem stets nach aktuellem Lehrplan und Standards erstellten schulinternen Fachcurriculum. Am MSM findet das Fach Erziehungswissenschaft im Differenzierungsbereich der Gesellschaftswissenschaften seinen Platz in der Jahrgangsstufe 8.2, da die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Realitäten im Verbund der Fächer Praktische Philosophie, Erziehungswissenschaft, Geschichte und Politik geschieht. Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft im Wahlpflichtbereich soll einen Beitrag dazu leisten, dass Schülerinnen und Schüler Einsicht in Möglichkeiten und Grenzen pädagogischen Denkens und Handelns gewinnen.
Um der Tatsache der Schulzeitverkürzung und der somit veränderten entwicklungspsychologisch bedingten Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen, ist das Fach v.a. im Wahlpflichtunterricht der Jahrgangsstufe 8 bestrebt, möglichst handlungs- und erfahrungsorientiert zu arbeiten.
Thematisch soll es in diesem Halbjahr primär um folgende Unterrichtsinhalte und Fragen gehen:

Erziehung

  • Was ist das eigentlich? Wann spricht man von „Erziehung“?
  • Braucht der Mensch Erziehung?

Kommunikation

  • Wie funktioniert Kommunikation?
  • Welche Kommunikationsstrategien gibt es eigentlich?
  • Wie lassen sich manche Missverständnisse vermeiden bzw. lösen?
  • Wie kann ich bewusst kommunizieren?

Krisen & Konflikte

  • Wie entstehen Krisen und Konflikte (z.B. Aggression und Gewalt, Suchtverhalten, Generationskonflikte)?
  • Welche Möglichkeiten des Umgangs mit Krisen & Konflikten gibt es (Prävention u. Intervention, z. B. Konzepte aus dem Bereich der Erlebnispädagogik u. Konfliktforschung)?

Lerninhalte SII


Da im Unterricht der Einführungsphase noch nicht zentralabiturgebunden gearbeitet und Gelerntes in besonderem Maße an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler geknüpft werden kann, können – auch je nach Interesse der Lerngruppe – Schwerpunktsetzungen variieren.

Jahrgangsstufe EF.1 bzw. Q1.1:

Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse

  • Annäherung an den Erziehungsbegriff
  • Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsfähigkeit
  • Erziehungsziele
  • Erziehungsstile
  • Erziehungsmaßnahmen und -mittel
  • Kommunikative Aspekte des pädagogischen Verhältnisses
  • Autorität und Gehorsam
  • Wandel in der Familienstruktur
  • Jahrgangsstufe EF.1 bzw. Q1.2: Lernen und Entwicklung

Beobachtung, Beschreibung und Analyse von Lernvorgängen

Lerntheorien:
– Klassische Konditionierung
– Operantes Konditionieren
– Lernen am Modell
– Lernen durch Einsicht

Entwicklungsprozesse und Lernprozesse/ Beeinflussung von Lernprozessen und Selbststeuerung des Lernens:

  • Optimierung des eigenen Lernens
    Intelligenz und Begabung
    Intelligenztests in der Diskussion

Grundlage des neuen schulinternen Curriculums für die Qualifikationsphase des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums Krefeld im Fach Erziehungswissenschaft sind die durch die Bezirksregierung vorgegebenen – das zur Verfügung stehende zeitliche Kontingent ausschöpfenden – Themenbereiche, denen die Obligatorik des Lehrplans Erziehungswissenschaft zugrunde liegt. Für das Zentralabitur 2013 gelten die folgenden Unterrichtsinhalte als verbindlich:

Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit

Pädagogisches Handeln und das Modell der Beschreibung psychosozialer Entwicklung im Kindesalter von Erikson
Pädagogisches Handeln auf der Grundlage des Modells der kognitiven Entwicklung des Kindes von Piaget (nur Leistungskurs, fakultativ auch im Grundkurs)
Sozialisation als Rollenlernen: Mead
Elementarpädagogische Modelle: Montessori- und Reggio-Pädagogik
fakultativ: ein weiteres, frei gewähltes Thema zur Entwicklung u. Sozialisation in der Kindheit
Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und Erwachsenenalter

Pädagogisches Handeln und Modelle der Beschreibung der Entwicklung im Jugendalter von Erikson und Hurrelmann
Jugendkrisen, insbesondere im Bereich von ‚Gewalt’, sozialpsychologische und psychoanalytische Ansätze zu ihrer Erklärung und Möglichkeiten der pädagogischen
Einwirkung unter besonderer Berücksichtigung der „Erlebnispädagogik“
Jugendkrisen aus systemischer Sicht: Schlippe, Stierlin (nur Leistungskurs, fakultativ auch im Grundkurs)
fakultativ: ein weiteres, frei gewähltes Thema zur Entwicklung, Sozialisation u. Identität im Jugend- u. Erwachsenenalter
Normen und Ziele in der Erziehung

Erziehung im Nationalsozialismus, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Pädagogik und Politik
Bildungs- und schultheoretische Perspektiven nach PISA
Konzepte der Moralerziehung (unter besonderer Berücksichtigung des Modells von Kohlberg)
Konzepte interkultureller Pädagogik: Nieke, Holzbrecher (nur Leistungskurs, fakultativ auch im Grundkurs)
fakultativ: ein weiteres, frei gewähltes Thema zu Normen und Ziele in der Erziehung
Identitätsbildung

Entstehung und Förderung von Identität und Mündigkeit (mit Bezug auf Krappmanns Identitätskonzept)
fakultativ: ein weiteres, frei gewähltes Thema zur Identitätsbildung

Aktuelles

Schülerbeiträge

Aylin, Jgst. 11:
"Das Fach Pädagogik kann ab der 11. Klasse gewählt werden, ist aber leider noch nicht als LK in der Jahrgangsstufe 12 möglich. Wer sich für Gesellschaftslehre interessiert und Berufe auf Lehramt anstrebt, ist in diesem Kurs auf jeden Fall gut aufgehoben. Das Fach Pädagogik beschäftigt sich mit vielfältigen Themen rund um dem zwischenmenschlichen Umgang. Man lernt sich selbst und sein eigenes Verhalten einzuordnen. Pädagogik regt zum Nachdenken an. Pädagogik ist insgesamt ein interessantes Schulfach für Köpfe, die in verschiedene Richtungen denken möchten, und bereitet auf das Leben nach der Schule vor."

Amelie, Jgst. 11:
"Wozu Pädagogik? Diese Frage stellen sich viele Schüler, die vor die Wahl gestellt werden. Doch das oft als „Laberfach“ abgestempelte Fach Pädagogik bringt viel mehr als nur langweiliges Gerede mit sich. Brauchen wir eigentlich Erziehung? Wie erzieht man? Kann man richtig oder falsch erziehen? Welche Methoden kann man anwenden? All diese Fragen und noch viele andere werden dir dort beantwortet. Man erfährt vieles über den Menschen, aber auch über sich selbst und über viele Verhaltensweisen, die einem noch gar nicht bewusst gewesen sind."

Anke, Jgst. 11:
"Ich persönlich finde Päda so interessant, weil man Schritt für Schritt versteht, wie man zu dem geworden ist, was man heute ist, sei es durch die Erbanlagen, die Umwelteinflüsse oder die Erziehungsmethoden und –stile unserer Eltern, Man lernt, wie man später seine Kinder beim Aufwachsen in die eine oder in die andere Richtung leiten kann, nur mit einer einzigen Methode oder ein paar Wörtern.
Früher habe ich gedacht, ich bekomme zwei Kinder und erziehe sie, alles ganz einfach: sind sie brav, bekommen sie eine Belohnung, waren sie böse, bestrafe ich sie. Aber so simpel ist es dann doch nicht; Kinder zu haben bedeutet Verantwortung."

Anita, Jgst. 11:
"In Päda labern? Wenn, dann nur mit Verstand. Interessante und aktuelle Themen und Fragestellungen wie: Was ist Erziehung? Braucht der Mensch Erziehung? Aufgaben und Methoden der Erziehungswissenschaft usw. lassen Pädagogik zu einem anspruchsvollen und lebensnahen Fach für alle werden. Ich kann nur sagen: Nimm Päda und du wirst clever."

Julia, Jgst. 11:
"Ich bin froh, das Fach Pädagogik gewählt zu haben, da die Unterrichtsinhalte auf Alltagssituationen zurückzuführen sind und im Umgang mit Menschen und der Erziehung sehr wichtig und hilfreich sind. Pädagogik ist eines der wichtigsten Fächer, weil es nicht nur auf wissenschaftlichen Theorien basiert, sondern auch die Meinungen und Auffassungen von jedem zur Sprache bringt."