Katholische Religion

Das Fach Katholische Religionslehre am MSM

Das Fach Katholische Religionslehre am MSM verfolgt die religiöse Bildung der SuS. Es wird gemäß dem kompetenzorientierten Kernlernplan Katholische Religionslehre des Landes NRW (11.05. 2011) unterrichtet. Die Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder decken sich weitgehend mit den bisher gültigen Richtlinien und –daran anknüpfend – mit dem schulinternen Curriculum. Am Ende der Sek I sollen die SuS folgende, im Kernlehrplan ausgewiesene Kompetenzen erworben haben:

  • Sachkompetenz: Kenntniserwerb religiös bedeutsamer Phänomene und Sachverhalte; Kenntnisse des christlichen Glaubens, anderer Religionen und religiöser Zeugnisse
  • Methodenkompetenz: Angemessener und zielführender Umgang der Erschließung von fachrelevanten Medien (z.B. Texte, Bilder, Orte, Filme und Musik)
  • Urteilskompetenz: Fähigkeit, in religiösen Fragen begründet einen eigenen Standpunkt vor dem Hintergrund eines christlichen Horizonts und in dialogischer Auseinandersetzung mit anderen Positionen zu entwickeln.
  • Handlungskompetenz: Befähigung zur konstruktiver Teilnahme am religiösen und interreligiösen Dialog sowie der Gestaltung des eigenen Glaubenslebens, ferner des Handelns auf der Basis der eigenen religiösen und moralischen Einsicht.

Ferner werden in dem Kernlehrplan sechs Inhaltsfelder definiert:

  • Inhaltsfeld 1: Menschsein in Freiheit und Verantwortung: Aspekte des christlichen Menschenbildes; christlich motivierte Verantwortung für die Mitgestaltung der Welt; Erfahrungen von Schuld und Versagen die Hoffnung auf Gnade und Vollendung zur Sprache.
  • Inhaltsfeld 2: Sprechen von und mit Gott: Möglichkeiten und Grenzen der Rede von Gott, des Sprechens mit Gott sowie der Darstellung Gottes. Gottesbilder und Gotteserfahrungen; Herausforderungen des Gottesglaubens
  • Inhaltsfeld 3: Bibel als „Ur-kunde“ des Glaubens an Gott: Die Bibel als zentrales Dokument des jüdisch-christlichen Glaubens und kulturprägende Kraft; ihre Entstehung und ihre Sprachformen.
  • Inhaltsfeld 4: Jesus der Christus: Bedeutung der historischen Person Jesus von Nazareth: Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi sowie dessen Botschaft in ihrer Bedeutsamkeit für das Leben der heutigen Menschen
  • Inhaltsfeld 5: Kirche als Nachfolgegemeinschaft: Selbstverständnis, Struktur, Aufgaben und Lebensvollzüge der katholischen Kirche; exemplarischen Stationen der Kirchengeschichte.
  • Inhaltsfeld 6: Weltreligionen und andere Wege der Sinn- und Heilssuche: Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Weltreligionen bezüglich ihrer Entstehung und Entwicklung sowie ihrer religiösen Überzeugungen und ethischen Orientierung.

Der Unterricht in der Sek I erfolgt auf der Basis des an unserer Schule eingeführten dreibändigen Lehrwerkes „Zeit der Freude“ (5/6), „Wege des Glaubens“ (7/8) und „Zeichen der Hoffnung“ (9). Der Unterricht in der Sek II baut auf den Kompetenzen und Kenntnissen der Sek I auf. Er erfolgt im Sinne des wissenschafts-propädeutischen Arbeitens und richtet sich thematisch nach den jeweiligen verbindlichen fachspezifischen Vorgaben für das Zentralabitur.

Das Fach Religionslehre bildet neben den drei Aufgabenfeldern in der Schule (sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld; gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld; mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Aufgabenfeld) einen eigenen Bereich. In Bezug auf Ziele, Gegenstände und Methoden ist das Fach jedoch vielfältig mit allen anderen Fächern verknüpft, in besonderer Weise im Bereich der Sinn-, Wert-, und Wahrheitsfragen.

Förderung
Es ist unser Bestreben, die in den Kernfächern erworbenen Kompetenzen durch situationsangemessene Forderung und Förderung individuell weiter zu vertiefen. Dies verfolgt die Fachschaft etwa im Rahmen von Hausaufgabenkontrollen, Präsentationen oder anderen Produkten/Erarbeitungen im Kontext des Unterrichts.
Für die unterschiedlichen Interessen der Schülerinnen und Schüler besteht immer die Möglichkeit, sich bei den Lehrkräften über vertiefende Quellen oder andere sinnvolle Materialien zu informieren oder diese ggf. direkt zu beziehen.

Methodische Kompetenzen
Nach Paul Tillich ist Religion „das, was uns unbedingt angeht“. An diesem Verständnis orientiert sich auch der katholische Religionsunterricht. Ausgehend von den Fragen und Bedürfnissen der SuS wird der Blick in das weite Feld der Theologie geworfen, welches die Quellenanalyse, die geschichtliche Entwicklung und die Systematik umfasst. Hierbei wird der Blick auf die heutige Praxis jedoch nicht aus den Augen verloren.
Besonderer Wert wird im Fach katholische Religion auf Methoden gelegt, die eine Perspektivübernahme ermöglichen. Sich in die Lage anderer Menschen und in andere Kontexte hineinversetzen zu können, ist eine Grundvoraussetzung für gelingende Kommunikation und Empathie. Hierzu eignen sich Rollenspiele, Theaterstücke konfliktorientierte Diskussionsformen oder Tagebucheinträge fiktiver Personen. Weitere Methoden, die durch die Fachschaft verankert sind:
• Essay,
• Bildinterpretation
• Lernen durch Lehren
• Perspektivübernahme
• Stationenlernen bei Sachthemen
• Emotionale Zugänge u.ä.
Außerdem wird eine enge Verbindung zwischen Wort und Tat angestrebt – so kann der in der 9.Klasse durchgeführte „Soziale Tag“ als Zeichen des gelebten Glaubens gedeutet werden.

Fächerübergreifendes Lernen
Der kritisch-konstruktive Dialog mit anderen Wissenschaften und Disziplinen ist für den Religionsunterricht ein notwendiges Element. Interdisziplinarität wurzelt in dem dialogischen Selbstverständnis des Faches selbst. Im Bereich des fächerübergreifenden Lernens ergeben sich hierfür aus Sicht unseres Faches verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise ist das Fach Geschichte inhaltlich mit einigen Themengebieten verknüpft, so dass z.B. Kirche im Nationalsozialismus, Kirchenbaustile und Gründer verschiedener Mönchsorden, fächerübergreifend betrachtet werden können. Ethische Inhalte werden verstärkt in der praktischen Philosophie thematisiert, so dass sich hier auch viele fachliche Überschneidungen ergeben. Die gelebte Ökumene zeigt sich in einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der evangelischen Fachschaft, was sich beispielsweise durch gemeinsam vorbereitete Gottesdienste und gemeinsame fachbezogene Exkursionen zeigt.

Neue Medien
Neue Medien bieten großes Potential für den Religionsunterricht: Sie beinhalten eine große Fülle an Informationen. Durch angeleitete Recherche und enge Betreuung werden die SuS befähigt, diese Quellen situationsangemessen aufzugreifen und zu verwenden. Nicht nur die reine Nutzung neuer Medien, sondern auch der verantwortungsvolle Umgang mit diesen, spielt in unserem Fach eine große Rolle. Soziale Netzwerke werden im Kontext Schule zunehmend wichtiger und wirken sich auf gruppendynamische Prozesse aus – leider nicht nur positiv. Daher ist es im Sinne unseres Faches wichtig, das eigene Sozialverhalten im Internet und im Bezug auf die damit verbundenen Mitmenschen vor dem Hintergrund eines gelingenden Miteinanders zu reflektieren. Bezüglich aktueller Entwicklungen in der deutschen Schullandschaft hinsichtlich der Problematik des (Cyber-)mobbings, wird deshalb der reflektierte und verantwortungsvolle Umgang mit neuen Medien immer wichtiger.

Außerschulische Lernorte / Kooperationen
Rund um religiöse Belange werden am MSM verschiedene (Lern-)Orte aufgesucht. So werden im Verlauf der Schulzeit in Bezug auf interreligiöses Lernen Kirchen, Moscheen, Synagogen besucht. Hier sollen die Aspekte der Weltreligionen vor Ort praktisch erfahren werden. Darüber hinaus bietet der Besuch des Museum Orientalis einen spannenden und praktischen Einblick in die Welt, in der die drei abrahamitische Religionen entstanden sind. Außerdem werden Tage zur religiösen Orientierung, auf denen sich die SuS über Glaubens-, Werte- und Normenfragen bewusst werden können durch eine Pilgerfahrt als Beispiel für die Glaubensfrömmigkeit/ Spiritualität des Glaubens in der neunten Jahrgangsstufe durchgeführt. Diese Tage finden konfessionsübergreifend statt.