„Demokratie betrifft uns“ – Projekttag, Demonstration und Schulfest am MSM

Am Dienstag, dem 16. September 2025, stand das Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in Krefeld-Fischeln ganz im Zeichen der Demokratieerziehung. Unter dem Motto „Demokratie betrifft uns“ erlebte die gesamte Schulgemeinschaft zum zweiten Mal einen besonderen Projekttag, der mit vielfältigen Workshops für alle Schülerinnen und Schüler am Vormittag begann, über eine beeindruckende Demonstration führte und schließlich in einem großen, bunten Schulfest gipfelte.

Demokratie leben – Workshops am Vormittag
Bereits am Morgen herrschte auf dem Schulgelände eine freudig aufgeregte, positive Stimmung: Plakate, eine Unterschriftenaktion für die Demokratie und viele lächelnde Gesichter kündigten an, dass dieser Tag etwas Besonderes werden würde.
Im Rahmen eines fächerübergreifenden Curriculums zur Demokratie, das für jede Jahrgangsstufe altersgerechte Schwerpunkte bietet, arbeiteten alle Schülerinnen und Schüler an Workshops und Projekten zu Themen wie Vielfalt, Toleranz, Meinungsfreiheit, Zivilcourage, Rassismus und politischer Mitbestimmung.
Jahrgang 5 startete mit einem interkulturellen Frühstück und beschäftigte sich anschließend mit den Themen Vielfalt und Individualität. Eine symbolische Menschenkette unterstrich den Gedanken der Gemeinschaft.
Jahrgang 6 widmete sich dem Thema politische Teilhabe im Rahmen von Kommunalpolitik. Ein Besuch im Rathaus sowie ein Planspiel zu politischen Entscheidungen in einer Kommune machten Demokratie greifbar.
Jahrgang 7 erarbeitete sich in Rollenspielen den Themenkomplex Meinungsfreiheit sowie deren Grenzen und das Konzept von Zivilcourage.
Jahrgang 8 setzte sich kreativ mit demokratischen Werten und deren Abbildung auseinander – in Form von Collagen, Skizzen und weiteren künstlerischen Produkten.
Jahrgang 9 arbeitete mit einem externen Expertenteam von „Welle Niederrhein“ zum Thema „Hate Speech“. Die Schüler:innen erhielten theoretischen Input um Thema und entwickelten anschließend eigene Strategien und Produkte zur Förderung von digitaler Zivilcourage. Dabei wurden sie von dem Expertenteam weiterhin mit praktischen Tipps und Inspirationen begleitet und unterstützt.
Jahrgang 10 erhielt Impulse von einem externen Referenten, Gründer des Vereins „Hockey is Diversity“, zum Thema „Diskriminierung und Rassismus im Sport“. In einem Workshop und einer bewegenden Lesung wurden Betroffenheit und Handlungsbereitschaft spürbar.
Die Oberstufe (Q1) präsentierte ihre Arbeit unter anderem in Form eines Poetry-Slams, in dem Themen wie Femizide, staatliche Gewaltenteilung und gesellschaftlicher Zusammenhalt eindrucksvoll kreativ umgesetzt wurden.

Demonstration für Demokratie und Vielfalt
Am Nachmittag versammelte sich die gesamte Schulgemeinschaft auf dem Schulhof, um gemeinsam ein sichtbares Zeichen für Demokratie, Toleranz und gegen Ausgrenzung zu setzen. Nach einer musikalischen Einstimmung durch das Schulorchester und einer Schülerband sowie den einleitenden Worten des Schulleiters, Herrn Muti, wurde die Demonstration von drei Schülerinnen aus der EF mit eindrucksvollen Redebeiträgen eröffnet. Die Jahrgangsstufe EF hat die Demonstration am Vormittag geplant und das Thema - gegen Ausgrenzung und Diskriminierung - abgestimmt und inhaltlich sowie gestalterisch erarbeitet. Die Demonstration selbst führte die Teilnehmenden über die Kölner Straße und zurück zum Schulgelände – organisatorisch begleitet von der Polizei sowie engagierten Schülerinnen und Schülern der EF, die als Ordner fungierten.

Ein buntes Fest der Gemeinschaft
Zurück auf dem Schulhof erwartete die Gäste ein fröhliches und vielfältiges Schulfest zur Feier der Demokratie. Auf den liebevoll dekorierten Schulhöfen und im Schulgebäude konnten die Ergebnisse der Vormittagsarbeit bestaunt werden: Gedichte, Plakate, Video-Installationen und kreative Exponate machten das Engagement der Schüler:innen sichtbar. Auch die „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“-AG präsentierte sich ebenso wie die SV als wichtige Gruppen der Demokratieerziehung am MSM. Ebenso stellten sich die Gedenkstättenfahrt, die am MSM eine jahrzehntelange Tradition besitzt, und das Projekt LEMUN, eine Simulation der Vereinten Nationen durch verschiedene europäische Schulen, vor. Auch außerschulische Institutionen, die sich einer demokratischen Gesellschaft widmen, bereicherten das Fest mit Informationsständen und Mitmachangeboten: „Amnesty International“, die NS-Gedenkstätte „Villa Merländer“, die „Seebrücke Krefeld“ und „Naomi e.V.“

Das kulinarische Angebot mit süßen und herzhaften Fingerfood-Spezialitäten aus aller Welt wurde aus der Elternschaft gespendet und stellte die Besucher:innen vor die Qual der Wahl. Aktionen wie der Betrieb einer Buttonmaschine, wo Schülerinnen und Schüler ihren persönlichen Button zur Unterstützung des Demokratiegedankens anfertigen konnten, bunte Kreidebilder mit demokratischen Symbolen, ein „Fingerabdruck für die Demokratie“, das Angebot der OGS und musikalische Darbietungen sorgten für Unterhaltung und eine gelöste, heitere Atmosphäre. In der Eltern-Cafeteria, am Getränkewagen oder beim Schlendern durch die Ausstellungen, es gab viele Orte und Anlässe, um miteinander ins Gespräch. Der Tag bot damit auch viel Raum für sozialen Austausch und das Erleben von Gemeinschaft über den Unterricht hinaus.

Ein Finale mit Herz und Stimme
Den krönenden Abschluss bildete ein beeindruckender Auftritt des gesamten 5. Jahrgangs: Mit dem Song „Demokratie“ von den Ärzten bewiesen die Jüngsten der Schulgemeinschaft eindrucksvoll, was ihnen am Herzen liegt – und wofür das MSM steht. Mit diesem Projekttag hat das MSM ein starkes Zeichen gesetzt: für ein friedliches, respektvolles und engagiertes Miteinander – und für gelebte Demokratie im Alltag.

Ein großer Dank gilt allen beteiligten Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern, externen Partnern und Helfer:innen, die mit viel Engagement, Kreativität und Leidenschaft diesen Tag zu einem großartigen Erlebnis gemacht haben.

Dörte Landsknecht und Christine Stascheit

Zur Ergänzung ein Bericht unserer Schülerin Mia Steffens zum Demokratietag:

Unser Demokratietag
Heute am 16.09.2025 haben wir an unserer Schule zum zweiten Mal einen Demokratietag durchgeführt und dieses Mal war er noch größer undabwechslungsreicher als im letzten Jahr. Schon am Morgen war die Stimmung richtig gut. Viele von uns waren motiviert, hatten Lust neues zu lernen und waren gespannt, was uns alles erwartet. Man hat gemerkt, dass sich viele auf diesen Tag gefreut haben, weil es eben nicht wie jeder normale Schultag abläuft. Außerdem hat das gute Wetter den Tag noch schöner gemacht.

In den einzelnen Klassen gab es ganz unterschiedliche Aktionen. Manche Gruppen haben Plakate gestaltet, andere kurze Reels für Social Media aufgenommen. Es ging
um Themen wie Meinungsfreiheit, Fake News, Rassismus im Sport, Vorurteile, Diskriminierung und vieles mehr. Manche Klassen haben sogar Lieder eingeübt, die
zum Thema gepasst haben. Es war total spannend zu sehen, wie viele verschiedene
Ideen zusammengekommen sind und wie kreativ alle gearbeitet haben. Uns allen ist bewusst geworden, wie wichtig Demokratie für unser Zusammenleben ist. Sie bedeutet Freiheit, Mitbestimmung und Menschenrechte. Dinge, die wir oft für selbstverständlich halten, die aber nicht überall auf der Welt normal sind. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir uns schon in der Schule damit beschäftigen. Denn Demokratie betrifft uns nicht erst, wenn wir wählen dürfen/gewählt haben, sondern
auch im Alltag, beim Umgang miteinander, bei Konflikten und beim Respekt vor anderen Menschen.

Ein besonderes Highlight des Tages war die Demonstration am Nachmittag, die von
der EF organisiert wurde. Das Thema lautete gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und wir finden, dass es genau das richtige Thema ist. Leider erleben viele Menschen täglich, dass sie ausgegrenzt oder unfair behandelt werden, sei es wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihrer Religion oder anderer Unterschiede. Mit der Demo wollten wir ein starkes Zeichen setzen. Gegen Ungerechtigkeit und für Zusammenhalt, Toleranz und Respekt. Für einige von uns war es die erste Demonstration überhaupt, andere hatten schon vorher Erfahrungen gesammelt, zum Beispiel bei „Fridays for Future“ oder „Black Lives Matter“. Aber egal, ob zum ersten Mal oder nicht, es ist für alle etwas Besonderes, gemeinsam auf die Straße zu gehen und unsere Meinung sichtbar zu machen.

Am Ende des Tages waren wir uns einig: Der Demokratietag war ein voller Erfolg. Wir haben nicht nur viel über Demokratie gelernt, sondern auch gemerkt, dass sie nichts Abstraktes ist, sondern etwas, das wir jeden Tag erleben können. Demokratie heißt, Verantwortung zu übernehmen, füreinander einzustehen und unsere Zukunft aktiv mitzugestalten.
Mia Steffens