MINT-Berufe der Zukunft greifbar machen – der Touch-Tomorrow-Truck am MSM (Bericht von Constantin Jonat, Q2)

Beim Betreten des Schulhofs am Morgen des 18.10.2022 fiel direkt ein weiß-blauer LKW mit ungewöhnlich großem Ausmaß ins Auge, der sich dort am Vorabend wortwörtlich entfaltet hatte. Auf den zwei begehbaren Etagen des knapp 17 Meter langen und über sechs Meter hohen „Touch-Tomorrow-Trucks“ der Hans-Riegel-Stiftung konnten wir, insgesamt 30 Schüler der MINT-LKs der Q1 und Q2, als freiwilliges Angebot zur Berufsorientierung in gut zweieinhalb Stunden an zahlreichen, mit Touchscreens ausgestatteten Stationen aktuelle und gerade entstehende Berufsfelder im MINT-Bereich selbstständig mit Hilfe von Experimenten und Informationsmaterial erkunden und erleben.

Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung der vierköpfigen Crew des Trucks, allesamt mit Berufserfahrung im MINT-Bereich als studierte Physiker, Informatiker oder Ingenieure, wurde uns das im Truck verwendete Speichermedium, rote Ikosaeder, also Körper mit zwanzig Ecken, vorgestellt. Jeder Schüler erhielt im Anschluss einen dieser Ikosaeder, auf dem man mittels Chiptechnologie Texte und Videos, die einen interessieren, speichern konnte und nach dem Besuch zuhause über einen persönlichen Code abrufen kann. Unterstützt wurde die Crew des Trucks von einer Berufsberatung der Agentur für Arbeit Krefeld, um hinsichtlich beruflicher Möglichkeiten weiteres Fachwissen zu liefern.
Zurück zum Programm: Die nun gebildeten Kleingruppen wurden jeweils einer von insgesamt acht Stationen zugeteilt, die jeweils eine moderne Technologie und das damit verbundene Berufsfeld darstellt. Auf diese Weise konnten wir erleben, wie eine künstliche Intelligenz (KI) im Zusammenspiel mit einer Drohne der Landwirtschaft vollkommen neue Wege eröffnet und so für wesentlich effizienteren Anbau von Agrarprodukten sorgt, das sogenannte „Precision Farming“, oder wie in Zukunft neue Transportmittel aussehen könnten, zum Beispiel ein in einer vakuumierten Röhre fahrender Zug mit der Geschwindigkeit eines Passagierflugzeugs. Alle diese Themen wurden immer mit selbst durchführbaren Experimenten verknüpft, so konnte man unter anderem die KI der Drohne selbst mit kleinen Weizenminiaturen trainieren, ausschließlich das richtige Getreide zur Ernte freizugeben, oder einen Miniaturzug in einer Beschleunigungsröhre unter verschiedenen Bedingungen fahren zu lassen, zum Beispiel im Vakuum und mit Luftwiderstand. Weitere Themen waren die Kontrolle menschlicher Gedanken durch elektrische Impulse, das Erleben einer virtuellen Realität, die Vereinfachung von Produktionswegen durch AR-Brillen, die unmittelbar im Sichtfeld des Menschen Bauanleitungen visualisieren können oder die Forschung an neuen Ressourcen, wie zum Beispiel Kunststoffen aus Holz.

In diesen zweieinhalb wirklich kurzweiligen Stunden wurden allen Teilnehmern zahlreiche Möglichkeiten dargestellt, wie ein zukünftiger Beruf für sie im MINT-Bereich aussehen könnte. „Niemand wird zu MINT überredet, MINT überzeugt für sich selbst“, so wirbt ein zentrales Statement der Initiatoren für die Exponate. Schließlich nehmen wir aus diesem Vormittag viele neue, teils auch ungewöhnliche, futuristische Erfahrungen mit… Und einige Teilnehmer vielleicht sogar einen weiteren Schritt in Richtung Berufsentscheidung.

Constantin Jonat (Q2)

Wer noch mehr lesen möchte, hier ein Artikel in der RP:

https://rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/truck-begeistert-schueler-des-maria-sibylla-merian-gymnasium-fuer-wissenschaft_aid-78649253