MINT Berufsorientierung

MILeNa-Projekt

MiLeNa – Erstes Programmjahr an unserer Schule

Einmal als Schülerin oder Schüler die Schulbank gegen den Platz an der Tafel tauschen und selbst aktiv den naturwissenschaftlichen Unterricht gestalten? Geht nicht? Doch! MiLeNa (MINT-Lehrkräfte-Nachwuchsförderung) ist ein Programm, das vor zehn Jahren von mehreren Universitäten ins Leben gerufen wurde, um auf den Lehrkräftemangel in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu reagieren. Das Programm ist nicht nur darauf ausgelegt Oberstufenschülerinnen und -schülern an der Universität erste Einblicke in das Lehramtsstudium eines MINT-Faches zu bieten, sondern auch erste praktische Erfahrungen in Form von Lehrgelegenheiten an der eigenen Schule zu sammeln.

Die Universität Duisburg-Essen bietet dabei den MiLeNas - wie die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kurz genannt werden - die Möglichkeit an zwei Basis-Workshops teilzunehmen, in denen sie beispielsweise über verschiedene Lehrpersönlichkeiten diskutieren, lernen wie ein gutes Arbeitsblatt aussehen sollte oder was zu beachten ist, wenn mit Schülerinnen und Schülern experimentiert wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit an weiteren themenspezifischen Workshops an der Universität Duisburg-Essen und an einer zweitägigen Exkursion nach Wolfsburg teilzunehmen, bei der die MiLeNas auch außerschulische Lernorte aus anderer Perspektive kennen lernen - in diesem konkreten Beispiel das phaeno, ein Science Center in Wolfsburg, und die Autostadt. Gleichzeitig besteht auch hier die Möglichkeit Kontakte zu MiLeNas anderer Schulen zu knüpfen und sich über die Lehrgelegenheiten an der eigenen Schule auszutauschen.

Mittlerweile hat sich ein großes Netzwerk aus Schulen gebildet, die regelmäßig am Programm teilnehmen und die die Lehrgelegenheiten der MiLeNas so weit ausgebaut haben, dass ein ganz neuer Zweig in den MINT Angeboten der Schule entstanden ist.

Auch unsere Schule möchte sich dahingehend orientieren, Oberstufenschülerinnen und -schülern Lehrgelegenheiten an der Schule zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund besteht ab dem Schuljahr 2022/23 für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF und Q1 die Möglichkeit, an dem oben beschriebenen Programm teilzunehmen. Die MiLeNas haben dabei die Möglichkeit an der AG- Gestaltung und -Durchführung für die Sekundarstufe I mitzuwirken oder auch die Rolle einer Mentorin bzw. eines Mentors zu übernehmen, wie beispielsweise bei der Durchführung von „Jugend forscht“-Projekten. Zudem sind Projekte mit den umliegenden Grundschulen geplant, bei denen die MiLeNas die Rolle der MINT-Lehrkraft übernehmen und Grundschülerinnen und -schüler die Möglichkeit erhalten die MINT-Fächer näher kennen zu lernen.

MiLeNa-Aktivitäten seit Beginn des Schuljahres

Basis-Workshops an der Universität Duisburg-Essen
- 19.09. und 20.09.2022
- 03.11. und 04.11.2022

Was ist guter Unterricht? Wie erreicht man es als Lehrperson das Interesse der Schülerinnen und Schüler auch bei schwierigen Themen aufrecht zu erhalten? Wie schafft man Kontexte, die die Schülerinnen und Schüler intrinsisch motivieren?
Das sind einige der Fragen, mit denen sich die ca. 50 Schülerinnen und Schüler beim zweiten Basis-Workshop an der Universität Duisburg-Essen beschäftigten. Prof. Dr. Heike Theyßen, Physikdidaktikerin an der Uni, stellte in diesem Rahmen empirische Studien zur Interessenslage von Mädchen und Jungen, aber auch verschiedenen Altersgruppen vor. Gemeinsam wurde darüber diskutiert, wie man es schafft, als Lehrperson fachliche Inhalte so aufzuarbeiten, dass sie Mädchen wie Jungen unterschiedlichen Alters motivieren können.
Aber es sollte auch über rein theoretische Inhalte hinausgehen. Die Schülerinnen und Schüler der Gymnasien und Gesamtschulen von Krefeld über Moers bis Bottrop planten anhand konkreter Unterrichtsinhalte ihre eigene 90-minütige Unterrichtseinheit, die sie im Anschluss der Gruppe vorstellten.
Neben Anregungen für die zukünftigen Lerngelegenheiten an unserer Schule – wie der Knobel-AG oder der Betreuung des Tags der offenen Tür – nahmen unsere MiLeNas auch weitere Eindrücke von der Uni mit nach Hause – ein Essen in der Unimensa, einmal Platz nehmen im Audimax uvm.

Die Knobel-AG

Sarah Bonitz (EF) und Pia Kagerer (EF) engagieren sich seit Beginn des Schuljahres bei der Gestaltung und Durchführung der Knobel-AG für die Jahrgangsstufen 5 und 6. Neben mathematischen Basteleien – wie dem Infinity-Cube oder einer Pentagramm Laterne - werden gemeinschaftlich Knobelaufgaben gelöst und Strategien zur Lösung mit Blick auf die Mathematik-Wettbewerbe trainiert. Einmal wöchentlich trifft sich die Gruppe aus ca. 25 Schülerinnen und Schülern – interessierte Schülerinnen und Schüler sind immer herzlich willkommen.

Schnuppernachmittag für Grundschülerinnen und -schüler

Am 19.10.22 fand der erste Schnuppernachmittag für interessierte Grundschülerinnen und -schüler statt. In verschiedenen Zeitslots hatten die Viertklässlerinnen und -klässler die Möglichkeit unsere Schule und das Unterrichtsangebot näher kennen zu lernen. Auch hier haben sich fünf unserer MiLeNas maßgeblich eingebracht.

Legofiguren zum Leben erwecken? Geht nicht? Geht doch! In der Informatik unterstützten Ali Shafiee (Q1) und Alice Salakhova (Q1) die Viertklässlerinnen und Viertklässler bei der Erstellung von Stop-Motion Filmen.

In der Chemie untersuchten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule unter dem Motto „Weiße Stoffe = gleiche Stoffe?“ u.a. Salz, Zucker und Zitronensäure auf ihre Eigenschaften hin. Elina Raabe (Q1), Pia Kagerer (EF) und Franziska Stahl (Q1) unterstützten hierbei tatkräftig.

Ihr seid in der Jahrgangsstufe 9 oder EF und habt Interesse im nächsten Schuljahr am MiLeNa-Programm teilzunehmen? Dann meldet euch gerne jetzt schon per schul.cloud Nachricht oder Mail an: m.grolig(at)msmgym-krefeld.de.

Weitere Projekte

MINT-Berufe der Zukunft greifbar machen - Der TouchTomorrow-Truck am MSM
Beim Betreten des Schulhofs am Morgen des 18.10.2022 fiel direkt ein weiß-blauer LKW mit ungewöhnlich großem Ausmaß ins Auge, der sich dort am Vorabend wortwörtlich entfaltet hatte. Auf den zwei begehbaren Etagen des knapp 17 Meter langen und über sechs Meter hohen „Touch-Tomorrow-Trucks“ der Hans-Riegel-Stiftung konnten wir, insgesamt 30 Schüler der MINT-LKs der Q1 und Q2, als freiwilliges Angebot zur Berufsorientierung in gut zweieinhalb Stunden an zahlreichen, mit Touchscreens ausgestatteten Stationen aktuelle und gerade entstehende Berufsfelder im MINT-Bereich selbstständig mit Hilfe von Experimenten und Informationsmaterial erkunden und erleben.

Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung der vierköpfigen Crew des Trucks, allesamt mit Berufserfahrung im MINT-Bereich als studierte Physiker, Informatiker oder Ingenieure, wurde uns das im Truck verwendete Speichermedium, rote Ikosaeder, also Körper mit zwanzig Ecken, vorgestellt. Jeder Schüler erhielt im Anschluss einen dieser Ikosaeder, auf dem man mittels Chiptechnologie Texte und Videos, die einen interessieren, speichern konnte und nach dem Besuch zuhause über einen persönlichen Code abrufen kann. Unterstützt wurde die Crew des Trucks von einer Berufsberatung der Agentur für Arbeit Krefeld, um hinsichtlich beruflicher Möglichkeiten weiteres Fachwissen zu liefern.

Zurück zum Programm: Die nun gebildeten Kleingruppen wurden jeweils einer von insgesamt acht Stationen zugeteilt, die jeweils eine moderne Technologie und das damit verbundene Berufsfeld darstellt. Auf diese Weise konnten wir erleben, wie eine künstliche Intelligenz (KI) im Zusammenspiel mit einer Drohne der Landwirtschaft vollkommen neue Wege eröffnet und so für wesentlich effizienteren Anbau von Agrarprodukten sorgt, das sogenannte „Precision Farming“, oder wie in Zukunft neue Transportmittel aussehen könnten, zum Beispiel ein in einer vakuumierten Röhre fahrender Zug mit der Geschwindigkeit eines Passagierflugzeugs. Alle diese Themen wurden immer mit selbst durchführbaren Experimenten verknüpft, so konnte man unter anderem die KI der Drohne selbst mit kleinen Weizenminiaturen trainieren, ausschließlich das richtige Getreide zur Ernte freizugeben, oder einen Miniaturzug in einer Beschleunigungsröhre unter verschiedenen Bedingungen fahren zu lassen, zum Beispiel im Vakuum und mit Luftwiderstand. Weitere Themen waren die Kontrolle menschlicher Gedanken durch elektrische Impulse, das Erleben einer virtuellen Realität, die Vereinfachung von Produktionswegen durch AR-Brillen, die unmittelbar im Sichtfeld des Menschen Bauanleitungen visualisieren können oder die Forschung an neuen Ressourcen, wie zum Beispiel Kunststoffen aus Holz.

In diesen zweieinhalb kurzweiligen Stunden wurden allen Teilnehmern zahlreiche Möglichkeiten dargestellt, wie ein zukünftiger Beruf für sie im MINT-Bereich aussehen könnte. „Niemand wird zu MINT überredet, MINT überzeugt für sich selbst“, so wirbt ein zentrales Statement der Initiatoren für die Exponate. Schließlich nehmen wir aus diesem Vormittag viele neue, teils auch ungewöhnliche, futuristische Erfahrungen mit…und einige Teilnehmer vielleicht sogar einen weiteren Schritt in Richtung Berufsentscheidung.

Constantin Jonat (Abiturjahrgang 2023)

Die Rheinische Post berichtete am 02.11.2022 über den TouchTomorrow-Truck an unserer Schule: https://rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/truck-begeistert-schueler-des-maria-sibylla-merian-gymnasium-fuer-wissenschaft_aid-78649253

Alumni-Netzwerk


Weitere Informationen folgen in Kürze.